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Bereits vor einem Jahr begannen die Planungen für das Jubiläumsjahr der Jugendfeuerwehr Burgweinting: zum 50-jährigen Bestehen sollte es einige unvergessliche Erlebnisse geben.

Eins davon steht am 21. September 2024 an, die Feier im Ortsteil, das andere erlebte unsere Jugendfeuerwehr vom 01. bis 06. September auf dem Segelschiff „Grote Beer“.

Die „Grote Beer“ ist ein Plattbodenschiff im Wattenmeer. Von ihrem Heimathafen Harlingen (Niederlande) besegelt sie den niederländischen Teil des Wattenmeers und das Ijsselmeer.

Ein Fahrtgebiet, welches unsere Jugendfeuerwehr bereits vor sechs Jahren bereist und begeistert hat.
Diese Erfahrung wollten wir auch 2024 einer neuen Generation Jugendlichen mitgeben.


Ein Logbuch unserer Reise

Im Dezember 2023 begann die Anmeldephase und innerhalb weniger Wochen stand eine beachtliche Crew von 34 Jugendlichen sowie Betreuern bereit, die „Grote Beer“ für eine Woche zu segeln. Mit dem Beginn der Sommerferien stieg die Vorfreude, bis wir am Sonntag, den 01. September, um 08:00 Uhr den Reisebus bestiegen, um zehn Stunden später mit Gepäck und Vorräten einzuschiffen.

Nach der Sicherheits- und Segelunterweisung verließen wir am nächsten Morgen den Hafen von Harlingen. Den Kurs setzte unser Skipper Daan nordwärts. Terschelling erreichten wir mit mäßigem Wind am späten Nachmittag bei Ebbe. Eine gute Gelegenheit, beim Baden den nun sehr großen Strand mit seinen sonst unter Wasser verborgenen Bewohnern zu erkunden. Die Düneninsel bot auch am Abend einen einmaligen Anblick. Im Schatten des Leuchtturms, sowohl Wattenmeer als auch die Nordsee im Blick, tauchte der Sonnenuntergang die Landschaft in ein mystisches Bild.

Eine Flaute lies die Weiterfahrt dienstags erst um zwölf Uhr zu. Nichtsdestotrotz besserten sich die Windverhältnisse am Nachmittag soweit, dass wir bis 21:00 Uhr durch die Schleuse Kronwerderzand das Ijsselmeer erreichten. Dort setzen wir den Anker und stärkten uns nach einem langen Segeltag mit Deftigem vom Grill.

Die Wettervorhersage für den nächsten Tag bestätigte sich nicht, und wir konnten im Laufe des Mittwochs mit ausreichend Wind rechnen. Unser Plan, den Tag im Ijsselmeer zu verbringen, verwarf Skipper Daan, statt dessen sollten wir wieder ins Wattenmeer segeln, um dort ein Highlight der Reise zu erleben. Um uns darauf vorzubereiten, galt es, Essens- und Wasservorräte zu bunkern. Dazu liefen wir den Hafen von Makkum an. Der kurze Hafenaufenthalt bot zudem die Gelegenheit, im Ijsselmeer zu baden.
Mit vollem Proviant segelten wir hinaus aufs Wattenmeer Kurs Richtung Vlieland, gegen 14:30 Uhr erreichten wir eine Sandbank vor der Insel, auf dieser setzten wir beabsichtigt auf. Ein Manöver, welches nur einem Plattbodenschiff, wie der „Groten Beer“, unbeschadet möglich ist. Mit ablaufendem Wasser legte sich das gesamte Schiff auf der Sandbank ab, wir fielen trocken. Schließlich konnten wir mitten im Wattenmeer einen Spaziergang um unser Schiff unternehmen. Im wenigen Zentimetern tiefen, verbliebenen Wasser entdeckten wir die auf der Sandbank lebenden Krabben und Seesterne.

In der Nacht auf Donnerstag lagen wir vor Vlieland vor Anker. Einen spektakulären Blick auf Leuchttürme und den klaren Sternenhimmel hatten alle, die in dieser Nacht an Deck schliefen.

Der letzte Segeltag stellt sowohl die wichtigste Stärke der Feuerwehr als auch die einer Crew auf See in den Mittelpunkt – Teamgeist. Bei kräftigen 6 Beaufort verließen wir mit gerafften Segeln unseren Ankerplatz. Der steife Wind forderte den vollen Einsatz der ganzen Besatzung, um die Segel in den Wind zu ziehen.
Die mittlerweile eingespielte Mannschaft meisterte den sicheren Einlauf in Harlingen.

Dort verbrachten wir den Nachmittag und erkundeten die Stadt.


Gemeinsam in See zu stechen ist viel Teamwork, es mussten alle Besatzungsmitglieder nicht nur sprichwörtlich am gleichen Strang ziehen: jeden Tag galt es, 500m² Segelfläche an diversen Tauen gemeinsam zu hissen und in den Wind zu ziehen.
Im Team zusammenarbeiten ist eine Fähigkeit, die auch bei der Feuerwehr unabdingbar ist und durch verschiedene Arten von Jugendfreizeiten bei der Feuerwehr Burgweinting ungemein gefördert wird.

Auch der Kontakt und Austausch zwischen Betreuern und Jugendlichen fördert die ungezwungene Atmosphäre. So fiel es beiden Seiten leicht, die Integration unserer Jugendlichen in die aktive Mannschaft voranzutreiben.